Die Junge Union Deutschlands hat am Montag, den 26. Juli 2010, trotz des Beginns der politischen Sommerpause inhaltliche Zeichen gesetzt. Bei der ersten ,JU-Sommerdebatte‘ in der Technischen Universität Berlin diskutierten vor gut 80 Gästen der Historiker Michael Stürmer, der Publizist Rafael Seligman, der Wirtschaftsweise Peter Bofinger, der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler und der Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, Lasse Becker.
Themen der kontroversen Runde waren der Einsatz in Afghanistan – wegen der aktuell im Internet veröffentlichen Geheimdokumente von besonderer Brisanz – und die Folgen der Euro-Krise.
Hierbei vertraten insbesondere Michael Stürmer und Peter Gauweiler die Ansicht, die Auseinandersetzung mit dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan werde verkürzt geführt. Es fehle auch in der Politik häufig die Bereitschaft, den Blick geopolitisch zu weiten und Nachbarstaaten wie Pakistan einzubeziehen. Beide sprachen sich für Verhandlungen mit den Taliban aus. Auch Rafael Seligman kritisierte die Scheu der Politik, das Vorgehen in Afghanistan als Krieg zu bezeichnen. Lasse Becker verwies auf die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Ansatzes, der für eine Abzugsperspektive notwendig sei. Peter Bofinger, der die Debatte auf das Thema der Euro-Krise lenkte, forderte mehr staatliche Investitionen und bemängelte das fehlende ,Gedächtnis‘ des Stabilitäts- und Wachstumspaktes. Das Versagen der Bankenaufsicht stellte Peter Gauweiler in den Mittelpunkt. Die Euro-Krise sei keine Vertrauenskrise gewesen, sondern Griechenland habe zu hohe Schulden aufgehäuft. Hieraus müsse die Politik lernen.´
Fotos: Jördis Zähring