Einer der häufigsten Vorwürfe, den man als Wahlkämpfer zu hören bekommt, ist dass sich Parteien kaum noch voneinander unterscheiden würden – gerne gepaart mit der Behauptung, die Union sei zu weit nach Links gerückt.
Doch ist das wahr? Stimmt es, dass Parteien sich nicht mehr voneinander unterscheiden? Macht es keinen Unterschied, wem ich meine Stimme gebe?
Fakt ist, dass die politischen Debatten vielschichtiger geworden sind; die Welt und mit ihr die Herausforderungen haben sich geändert: Zeiten in denen es leicht war, “Gut und Böse” voneinander zu unterscheiden, in denen Ost und West sich gegenüber standen, man für oder gegen die Nachrüstung und später dann die Wiedervereinigung Deutschlands war, sind längst vorbei. Die Union hat sich historisch durchgestetzt.
Heute ist die Bedrohungslage eine andere. Deutschland geht es gut und nie waren mehr Leute sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das hat Auswirkungen auf die geführten Diskussionen. Es ist nicht mehr so leicht, sich mit wenigen Worten vom politischen GegnerMitbewerber abzusetzen. Man muss also genauer hinschauen, um herauszufinden, was hinter den politischen Konzepten steht. Während die politische Linke den Staat in der Pflicht sieht, setzt die Union auf den mündigen Bürger.
Was für die SPD Einheitsschule und Gleichmacherei sind, ist für die Grünen die täglich neue Verbotsforderung. Exemplarisch sei auf eine Aufzählung der aktuellen Verbotsforderungen durch den Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt verwiesen:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von w.soundcloud.com zu laden.
Ich erinnere mich gerne an eine Veranstaltung mit Thomas Goppel zurück: Das Subsidaritätsprinzip erklärend zog er seinen Schuh aus. Tatsächlich ist es dieses Grundprinzip der Unionspolitik, das mich bis heute am meisten anspricht: Das Vertrauen in die Menschen, Entscheidungen selbst zu treffen und eigenverantwortlich zu handeln. Wo Hilfe von Nöten ist, wird sie geleistet. Das schließt selbstverständlich die Solidarität mit den Schwachen in der Gesellschaft ein. Der Fokus sollte dabei stets darauf gerichtet sein, jedem die gleichen Chancen zu bieten und entsprechend zu Fördern. Im Gegenzug entspringt die Pflicht, diese Solidarität nicht auszunutzen. Thomas Goppel hat es damals mit dem Beispiel des Kindes erklärt, das lernt, Schuhe zu binden. Bis es klappt, leistet man Hilfestellung. Danach ist es selbstverständlich, dass die Schuhe selbstständig gebunden werden.
Die CDU hat aus mehr als 2.100 Bildern ihrer Unterstützer ein riesiges Wahlplakat erstellt. Auch ich habe ein Foto dazu beigetragen. Es sind meine Hände – beim Zuschnüren meines Schuhs.
Titelbild: CC alles banane