Fünf Punkte für einen erfolgreichen Neustart der Kreativwirtschaft

Heute haben Armin Laschet, Joe Chialo und Monika Grütters beim Badeschiff Berlin das Zukunftspapier zum erfolgreichen Neustart für die Kreativwirtschaft vorgestellt. Ein wichtiges und richtiges Zeichen nicht nur für Berlin – denn: Kultur ist systemrelevant und demokratiefördernd. Kultur sorgt für Gemeinschaftserlebnisse, schafft Raum für Debatten und ist Quelle von Innovation, Inspiration und Irritation.

Gleichzeitig steht Kultur auch für mehr als 1,8 Millionen Beschäftigte und 174 Milliarden Euro Umsatz jährlich. Damit gehört die Kultur- und Kreativwirtschaft bis zur Corona-Pandemie zu den bedeutendsten Branchen unseres Landes und speziell auch in Berlin.

Von Hiphop bis Oper, von Festivals über Clubs bis Theater, vom staatlichen Museum bis zu privaten Galerien und der freien Szene; Musik, Film, Gaming genauso wie Schauspiel, Tanz, Malerei und unzählige weitere Genres und Subgenres tragen alle bei zum Kultur- und Kreativstandort Deutschland. Dieses System werden wir in seiner ganzen Breite und Vielfalt schützen und entwickeln.

Kunst braucht Freiheit. Freiheit – ob von öffentlichen Einrichtungen, Unternehmen oder Kunstschaffenden – steht auf den Schultern einer umfassenden Unabhängigkeit. Wir werden deshalb die wirtschaftliche Basis sowohl staatlich geförderter Kulturbereiche als auch privat arbeitender Kulturanbieter nachhaltig stärken.

Vor allem aber dürfen wir bei unseren Bemühungen nie vergessen, wer das Herz unserer Kultur ausmacht, wer uns überhaupt erst ermöglicht, Kultur zu genießen, wer dafür sorgt, dass es einen Kulturbetrieb, eine Kultur- und Kreativwirtschaft gibt. Es sind die unzähligen Künstlerinnen und Künstler und Kreative. Ohne ihre Kraft, ihre Leidenschaft und ihr Engagement wäre das nicht möglich. Dafür gebührt ihnen unser Respekt, unsere Anerkennung und unsere Unterstützung.

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Erfolgreicher Neustart für die Kreativwirtschaft

Für die Künstlerinnen und Künstler. Für eine starke Kultur- und Kreativwirtschaft. Für alle Menschen.

  1. Wir werden die soziale Absicherung von Künstlerinnen und Künstlern verbessern, indem wir die Künstlersozialversicherung weiterentwickeln. Wir werden den Schutz in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung bei selbstständiger nicht-künstlerischer Nebentätigkeit ausbauen. Zudem werden wir prüfen, wie die Arbeitslosenversicherung für Beschäftigte in der Kulturbranche weiterentwickelt werden kann.
  2. Große Teile der Kreativwirtschaft müssen mit riesigen Digitalkonzernen zusammenarbeiten oder stehen mit ihnen im Wettbewerb. Wir wollen in beiden Fällen faire Wettbewerbsbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene. Wir werden die Rahmenbedingungen so setzen, dass die Angebote der Kunst- und Kreativwirtschaft in der digitalen Ära nachhaltig refinanziert werden können.
  3. Streaming, lineares Fernsehen und auch Gaming sind immer öfter Abnehmer hochwertiger Medieninhalte. Wir werden Fördermodelle für diese Genres noch weiter öffnen und insgesamt vereinfachen. Gaming ist ein Teil der Jugendkultur geworden. Hohe Qualitätsstandards und immer komplexere Erzählstrukturen formen ein ganz eigenes künstlerisches Genre. Wir werden deutsche Gaming-Anbieter und -Produktionen fördern und sie dabei unterstützen, auch international noch erfolgreicher zu werden.
  4. Wir werden auch nach der Pandemie die deutlich aufgestockten Mittel der Bundeskulturfonds, der Kulturstiftung des Bundes sowie weiterer erfolgreicher Förderinstrumente von NEUSTART KULTUR auf einem hohen Niveau belassen. Dies gilt auch für die Ausreichung von Stipendien. Wir werden alles unternehmen, um das Kulturschaffen in unserem Land nach Corona wiederzubeleben und dauerhaft zu stärken. Außerdem unterstützen wir Kultureinrichtungen und privatwirtschaftliche Kulturträger bei der Entwicklung digitaler und nachhaltiger Strategien.
  5. Musikclubs sind Partner und Wegbereiter junger musikalischer Talente. Sie erfüllen einen wichtigen kulturellen Auftrag. Clubs tragen zur Attraktivität unserer Zentren bei, sind Magnete für ein regionales und überregionales Publikum und bei Ansiedlungsprojekten ein wertvoller Standortfaktor. Wir nehmen die Clubkultur ernst und wollen die Rahmenbedingungen verbessern. Deshalb werden wir mit Blick auf das Baurecht prüfen, Clubs und Livespielstätten mit nachweisbarem kulturellem Bezug nicht mehr als Vergnügungsstätten, sondern als Anlagen für kulturelle Zwecke zu definieren.

Fotos: Tobias Koch

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